Die Alkoholkultur ruht in Deutschland im Wesentlichen auf den drei Pfeilern Bier, Wein und Spirituosen, die sich in zahllose Variationen auffächern. Dementsprechend sind in den letzten Jahren zahlreiche kulturgeschichtliche Publikationen zu den beiden erstgenannten Alkoholarten erschienen, beispielsweise 2016 anlässlich des mehr als Marketing-Gag, denn wissenschaftlich als Kontinuum anzusehenden 500-jährigen Jubiläums des Bayerischen Reinheitsgebots für Bier; bei Wein waren es strukturgeschichtliche Themen wie etwa dessen unterschätze Bedeutung in der Konsumkultur der frühen Neuzeit, um nur Beispiele angeführt zu haben. Interessanterweise fand die Kulturgeschichte der Spirituosen demgegenüber bislang nahezu keine vergleichbare Würdigung. Im Gegenteil, die geringe Anzahl an verfügbarer neuerer Fachliteratur hierzu erscheint fast wie eine Art Abstinenz dem Thema gegenüber.
Dr. Thomas Schindler, Volkskundler und Kulturanthropologe; Referent für Volkskunde am Bayerischen Nationalmuseum in München.
Angelika Schuster-Fox
Dr. Angelika Schuster-Fox, Landeshistorikerin; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bayerischen Nationalmuseum in München.
Luzia Praxenthaler
Luzia Praxenthaler, Kulturanthropologin; Studentin am Institut für Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg.
Die vorliegende Schnapsgeschichte trägt ganz zurecht das Wort "Schlaglichter" im Titel. Es handelt sich um einen kulturgeschichtlichen Abriss, der die Anfänge der Destillation im Mittelalter knapp kompiliert und den Schwerpunkt auf die Frühneuzeit und das 19. sowie das frühe 20. Jahrhundert legt. (...) Dabei bleibt sie in der Darstellung angenehm unaufgeregt und fällt nicht in den süffisanten Unterton der älteren Kultur- und Sittengeschichte. Es handelt sich um einen vornehmlich produktgeschichtlichen Ansatz, und der Konsum wird eher am Rande beleuchtet.
Eine kulturgeschichtliche Monografie
Bayerisches Jahrbuch für VolkskundeNovember 2023
Die vorliegende Schnapsgeschichte trägt ganz zurecht das Wort "Schlaglichter" im Titel. Es handelt sich um einen kulturgeschichtlichen Abriss, der die Anfänge der Destillation im Mittelalter knapp kompiliert und den Schwerpunkt auf die Frühneuzeit und das 19. sowie das frühe 20. Jahrhundert legt. (...) Dabei bleibt sie in der Darstellung angenehm unaufgeregt und fällt nicht in den süffisanten Unterton der älteren Kultur- und Sittengeschichte. Es handelt sich um einen vornehmlich produktgeschichtlichen Ansatz, und der Konsum wird eher am Rande beleuchtet.