In seinen Erinnerungen beschreibt Shalom Weiss, wie es möglich war durch die Hölle zu gehen und trotzdem Mensch zu bleiben. Im Anschluss an seinen Erinnerungen beschreiben seine Töchter und Enkelkinder, wie es für sie war im Schatten der Shoa aufzuwachsen.
Shalom Weiss wurde 1929 in einer orthodoxen jüdischen Familie in Ungarn geboren. Er lernte im Cheder, der traditionellen jüdischen Grundschule, und später in eine Talmud-Hochschule (Jeschiwa). Er zeichnete sich aus durch seine Begabung und seinen Fleiß. Im Alter von 15 Jahren wurden er und seine Familie aus ihrem Zuhause nach Auschwitz verschleppt. Seine Eltern und vier seiner Brüder wurden sofort ermordet. Shalom und sein Bruder Avraham wurden in mehrere Konzentrationslager gebracht und schließlich im April 1945 im Lager Bergen Belsen befreit. Einen Monat später starb sein Bruder, mit dem er alle Leiden und Torturen in den verschiedenen Lagern ausgesetzt war, an Typhus. Er war 18 Jahre alt.
Shalom war 16 Jahre alt, als er als einziger seiner Familie am Leben blieb. Die Mehrheit wurde in der Shoa ermordet. Nach dem Krieg schloss sich Shalom in Ungarn einer zionistischen Jugendorganisation an und diente als Ausbilder und Erzieher in einem Heim für verwaiste jüdische Kinder, in einem feindlichen kommunistischen Regime und immer in Gefahr verhaftet zu werden.
1949 gelang ihm endlich die Flucht und die Einwanderung nach Israel, wo er sofort bei Ankunft in die Armee eingezogen wurde. Als er aus der Armee entlassen wurde, begann er ein Ingenieur-Studium und arbeitete danach in der Öl-Raffinerie in Haifa und Ashdod, wo er zuletzt leitender Direktor war. Shalom Weiss starb im Alter von 88 Jahren in Haifa und hinterließ zwei Töchter und fünf Enkelkinder.
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