Der Bildungsweg eines Werkzeugmacherlehrlings erfährt durch die Begegnung mit dem österreichischen Sinologen Ernst Schwarz (1916 – 2003), der aus dem Exil in China in die DDR zurückgekehrt war, eine weitreichende Wendung. Der Lehrer Dr. Schwarz bildet ihn zum Sinologen aus. Die faszinierende Persönlichkeit von Ernst Schwarz, der sich als Exilant in Shanghai mit den verschiedensten Berufen vom Jutespinner bis zum Boxlehrer durchschlagen musste, zieht ihn aufgrund seiner weitgefächerten Bildung, seines Lebensschicksals und seiner warmherzigen Güte magisch an. Aus den Begegnungen mit Ernst Schwarz wird sein unermüdliches Schaffen als Übersetzer chinesischer Literatur und Philosophie, als Dichter, Journalist und Schriftsteller in der DDR, in Österreich und in China lebendig. Ideenreich wirkte er für den Kulturaustausch zwischen diesen drei Ländern. Die Person von Ernst Schwarz, sein zutiefst humanistisches Denken und Handeln, sein Humor, aber auch seine Verzweiflung über die Rückschritte der politischen Entwicklung treten dem Leser entgegen.
Konrad Herrmann, 1945 in Prag geboren, studierte Maschinenbau und Sinologie und wurde an der TH Magdeburg mit einer Dissertation über Messtechnik von Kegelrädern zum Dr.-Ing. promoviert. Er war bis von 1972 bis 2010 in der metrologischen Forschung tätig. Als Sinologe hat er verschiedene Werke der zeitgenössischen und klassischen chinesischen Literatur ins Deutsche übersetzt. In jüngster Zeit hat er sich intensiv mit der Familiengeschichte beschäftigt und insbesondere über Leben und Werk des Holocaustopfers Leopold Silberstein, mit dem seine Mutter verheiratet war, erforscht.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.