Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die Weltöffentlichkeit mit Entsetzen, welche ungeheuerlichen Taten von deutschen Ärztinnen und Ärzten in der NS-Zeit begangen worden waren. In allen renommierten medizinischen Institutionen, arbeiteten überzeugte Nationalsozialisten im weißen Kittel. Sie hatten keine moralischen Bedenken, beispielsweise KZ-Häftlinge als Testpersonen für Impfstoffe zu missbrauchen und ihren Tod für die Forschung in Kauf zu nehmen. Zwar wurden einige wenige Ärzte in den Nürnberger Prozessen verurteilt, die meisten Mediziner, die Verbrechen begangen hatten, wurden indes nie angeklagt. Die medizinischen Forschungsinstitute und Krankenhäuser haben erst Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs begonnen, ihre Geschichte aufzuarbeiten. Somit hatten ihre Taten für die allermeisten Beschäftigten im Gesundheitssektor keine Konsequenzen. Sie konnten nach 1945 weiter in ihrem Beruf arbeiten und Karriere machen.
Die Autorin lebt und arbeitet in Bremen, wo sie auch 1968 geboren wurde. Als sogenanntes "Verschickungskind" stand für sie 1971 eine achtwöchige Kinderkur nach St. Peter-Ording an. Die in der Zeit erfahrene menschliche Kälte hat sie 50 Jahre nach der Kinderkur noch beschäftigt. Sie ging auf die Suche nach den Gründen und fand eine mögliche Erklärung in der Prägung des Medizinalwesens in der NS-Zeit.
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