Der Autor stellt sich vor, wie sein Leben hätte verlaufen können, wären die Eltern in seiner frühen Jugend mit ihm nicht von Berlin weggezogen. Er plant drei alternative Biographien. In jeder spielt eine (fiktive) Frau mit berühmtem Großvater respektive Vater eine prägende Rolle, Diana Canetti, Judith Marinetti und Ida Onetti. Dreh- und Angelpunkt der drei Novellen ist eine Bestattung im Jahr 1983, einmal die von Toms akademischem Lehrer, dann die seines Vaters, beide ermordet durch Terroristen, schließlich die seines Idols, einer Punkmusikerin. Um Nähe und Ferne der alternativen Biographie anzudeuten, wechselt die Perspektive zwischen Ich-Erzähler und dem Alter Ego Tom Prawon als Erzähler. Er endet erstens als ein konservativer Hochschullehrer, zweitens macht er Karriere zunächst als Terrorist, dann als grüner Spitzenpolitiker, drittens wird er gefeierter Rockmusiker. In dem gefakten biographischen Triptychon geht es um Konformität, um Popularität, um ewige Liebe als Probleme nicht bloß des Heranwachsens; und bisweilen ist das Ungesagte mächtiger denn das Gesagte. Aus dem »Berliner Tagebuch« von Thomas Prawon, Eintrag aus dem Herbst 1977: »Für Judith. Wie wir unsere Waffe teilen einander anbieten geben verweigern verleugnen wir unsere geteilte Liebe.«
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