Das rächende Selbst

Das rächende Selbst

Eine ethnografische Studie zu Unrechtserfahrungen, Gewaltfantasien und Geschlechterordnungen in biografischen Rachegeschichten und Krisennarrationen

Manuel Bolz

Film, Kunst & Kultur

Paperback

292 Seiten

ISBN-13: 9783968370347

Verlag: Marta Press

Erscheinungsdatum: 15.07.2025

Sprache: Deutsch

Schlagworte: Rache, Gewalt, Unrecht, Geschlechterforschung, Krise

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Basierend auf empirischem Quellenmaterial - Interviews, informelle Gespräche, Zeitungsartikel, Ratgeberliteratur und Social Media-Beiträge - zeichnet die kulturwissenschaftliche und ethnografisch arbeitende Studie biografische Rachegeschichten nach. Im Zentrum stehen subjektive Unrechtserfahrungen und Gewaltfantasien. Schwerpunkte werden auf ausgewählten Erfahrungen, Erzählungen, Wahrnehmungen und Deutungen von Alltagsakteur:innen gelegt mit Fokus auf Gewalt-gegen-Dinge-Geschichten, Held:innengeschichten, Befreiungsgeschichten und Erfolgsgeschichten. Die Analyse der Geschichten offenbart die Wirkmacht von Geschlechterordnungen, Moralvorstellungen sowie die Rolle von Emotionen, Gefühlen und Affekten in sozialen Nahbeziehungen wie Freund:innenschaften, romantisch-sexuellen Paarbeziehungen, Familienmodellen, aber auch zwischen Arbeitskolleg:innen oder in Vermieter-Mieter-Beziehungen. Der Autor deutet das Rache Erzählen als kommunikative Emotionspraktik. Damit verweist er auf den komplexen Nexus Erfahren-Erinnern-Erzählen sowie auf die Positionierungsstrategien der Gesprächspartner:innen und die Tatsache, dass der Kulturwissenschaftler zum Mitwisser wird. Das Buch erweitert das Forschungsfeld einer Anthropology of Revenge, der kulturwissenschaftlichen Biografieforschung, Emotionsforschung, Narrationsforschung, Praxisforschung, Geschlechterforschung, Krisenforschung, Rechtsanthropologie sowie der Gewaltforschung und Dark Anthropology.
Manuel Bolz

Manuel Bolz

Manuel Bolz ist Kulturanthropologe/Kulturwissenschaftler. Er arbeitet, forscht und lehrt in Hamburg und Göttingen. Nach dem Studium empirische Kulturwissenschaft (bis 2021: Volkskunde/ Kulturanthropologie) und Germanistik in Hamburg und London folgten Tätigkeiten als Lehrbeauftragter am Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Hamburg und am Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde der Universität Kiel sowie am Zentrum Gender & Diversity (ZGD) bzw. am Zentrum für interdisziplinäre Studienangebote (ISA) der Universität Hamburg.
Darüber hinaus war er als Stipendiat, wissenschaftlicher (Projekt)Mitarbeiter und freiberuflicher Kulturwissenschaftler in Dekolonisierungsprojekten für verschiedene Institutionen und Einrichtungen tätig.
Gegenwärtig ist Bolz am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Georg-August-Universität Göttingen als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Er promoviert zur Vergnügungsgeschichte und Versicherheitlichung von urbanem Vergnügen am Beispiel Hamburg St. Pauli nach dem Zweiten Weltkrieg.
Aktiv ist Bolz in der historisch-kulturwissenschaftlichen Werkstatt (hkw), in dem Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH) sowie in der Hamburger Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft (hgekw).

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