Der Gemüseball

Katharina Pflugbeil und Jeanne Lohff gelingt mit „Der Gemüseball. Ein modernes Märchen“ ein liebevoll illustriertes Kinderbuch, das eine kunterbunte Geschichte voller Spaß und Spannung erzählt.

Haben Sie Lust auf ein kleines Tänzchen? Dann kommen Sie doch einfach mit zum „Gemüseball“. Alljährlich lädt König Kohlrabi Freunde und Untertanen zum Gemüseball ein, bei dem getanzt und gelacht und schön gefeiert wird. Menschen sind natürlich nicht zugelassen, also müssen wir uns als Zuschauer ins Schloss mit den vielen unterschiedlichen Türmchen schleichen. Auch die jungen Kartoffeln sind in diesem Jahr nicht eingeladen, sie sind Kaiserin Artischocke und dem Königspaar, König Kohlrabi und Königin Weißer Spargel, einfach zu ungestüm und zu laut. Sie haben sich deshalb auf den Fensterbänken vor dem großen Festsaal versammelt, um wenigstens so ein bisschen dabei sein zu können. Diesmal ist alles ein bisschen anders. König Kohlrabi hat eigentlich gar keine große Lust auf den Ball, er konnte schließlich keinen ausreichenden Mittagsschlaf halten, weil im Schloss so viel Betriebsamkeit herrschte. Kronprinz Maiskolben hat schon gar keine Lust auf den Ball, er ist immer der Außenseiter. Keiner findet ihn attraktiv mit seinem grün-braunen, knittrigen Umhang. Aber diesmal geht es ausgerechnet darum, für den Kronprinzen eine „passende Partie“ zu finden. Kaiserin Artischocke hat nämlich verfügt, dass nur ein verheirateter Kronprinz die Regentschaft übernehmen darf. Prinz Zuccini, der jüngere Bruder ist sauer, weil er keine Chance auf Vaters Thron hat, obwohl er doch der wesentlich besser aussehende der Söhne ist, der überall beliebte, attraktive, charmante Prinz mit der leuchtend gelben Blüte auf dem Kopf. Sein ganzer Stolz. Lediglich Prinzessin Zwiebel freut sich auf das Fest, wenigstens so lange, bis ihre Mutter ihr eröffnet, Hofschneider Knoblauch extra eingeladen zu haben, weil sie findet, er sei kein schlechter Ehemann für ihre Tochter! Prinzessin Zwiebel ist außer sich! Keinen Blick wird sie ihm schenken! Und schon gar keinen Tanz! Und doch wird es ein tolles, vor allem ereignisreiches Fest! Alles in allem ein gelungener Abend, und im nächsten Jahr darf auch das Obst aus dem benachbarten Königreich teilnehmen.
Ein modernes Märchen um Familie und Toleranz, liebevoll und kindgerecht getextet und illustriert.

Mit etwas größer Schrift auch gut für Erstleser geeignet.

Eine witzige Idee ein Kinderbuch zu schreiben mit Gemüse als Hauptfiguren. Kindern die Welt durch Gemüse näher bringen finde ich grandios. Die menschlichen Probleme uns an Hand von Gemüse vorzuhalten so genial.
Mutig von der Autorin wichtige und ernste Themen mit ins Buch zu nehmen, die in der heutigen Zeit zum Leben dazugehören wie, gleichgeschlechtliche Paare, anders sein und doch gut zu sein. Wie wichtig Freundschaft ist und das es egal ist ob man wie hier im Buch als Obst oder Gemüse durch die Welt geht. Ein Buch das auch zum nachdenken anregt.
Alle Themen werden hier wundervoll durch das Gemüse, den Kindern nahe gelegt. Mir hat das Buch sehr gefallen, auch wenn es teilweise etwas befremdlich rüber kam, aber Probleme auf Gemüse zu produzieren, so genial. Ich hatte die ganze Zeit ein Lächeln beim Lesen im Gesicht.
Die Kapitel haben eine angenehme Leselänge.
Die Illustrationen gefallen mir gut und sind toll umgesetzt, aber teilweise finde ich die Gesichter etwas gruselig.
Ich finde ein tolles Märchenbuch für groß und klein. Ich würde die Altersempfehlung ab 5 Jahren empfehlen, das die Kinder auch die Botschaft hinter dem Märchen verstehen.
Ein lesenswertes anderes Märchenbuch das super in die heutige Zeit passt. Von mir gibt es ein grünes Herz und eine 100%tige Leseempfehlung.

"Was können wir "normal Sterblichen" von "Der Gemüseball" bei Königshofe lernen? Das Familienleben der Meyers, Müllers und Schulzes unterscheidet sich in den Kernfragen des Lebens gar nicht so groß von den "Blaublütigen"! Familienzwist, Eifersüchteleien und Streitereien gibt es
hüben wie drüben, sie gehören zum Alltag. Aber: „Wir sind eine Familie, wir sind alle verschieden, jeder hat hier seinen Platz!", sagt Kaiserin Artischocke (s. S. 53). Selbst die gespaltesten Familien geben in ihrem Kern immer noch Halt, weil Vielfalt eben auch eine Bereicherung darstellt."

"(...) Durch humorvolle Dialoge, poetische Passagen und situative Wendungen wird der Alltagsraum in einen Spielplatz für Identität, Kooperation und Verantwortung verwandelt. Der Text erforscht, wie Gemeinschaften entstehen, Konflikte gelöst und Unterschiede respektiert werden, während ein zentrales Motiv – ein skurriler Ball aus verschiedensten Gemüsesorten – die narrative Struktur zusammenhält. Die Geschichte lädt Leserinnen und Leser dazu ein, Alltägliches neu zu betrachten und die kreativen Potenziale hinter dem Nahrungswesen zu entdecken. (...)"