Der Autor Horst Müller, Jahrgang 1929, wird in seinen späten Lebensjahren von Erinnerungen an die Notzeit, die Zeit als Heranwachsender eingeholt. Die Texte beschreiben zunächst, in „Heimatfront“, seine frühe Prägung durch Hitlers „Jungvolk“, die Zerstörung der Heimat, den Verlust von Vater und Schwester durch den Krieg. Es folgt die Liebesgeschichte von Inge und Hilmar, die von den emotionalen Turbulenzen der frühen Nachkriegszeit verstört werden und daran zugrunde gehen. Danach Erlebnisse als „Ausgebombte“, in der Enge einer Behelfswohnung, mit den kleinbürgerlichen Vermietern. Es folgt die Rechenschaft über den in der Jugendzeit erfahrenen Antisemitismus. Schließlich eine lange, nach der eigentlichen Kriegs- und Krisenzeit geschehene Selbstzerstörung eines ehemaligen Mitschülers, der die atomare Aufrüstung nicht erträgt. Alle fünf Texte sind vom Stigma nicht enden wollender kriegerischer Bedrohung gezeichnet, deshalb tragen sie als Titel eine Zeile aus dem Lied der „Mutter Courage“: DER KRIEG, ER ZIEHT SICH ETWAS HIN.
Horst Müller, geb. 1929. Aufgewachsen in Kassel bis zur Zerstörung 1943. Abitur 1948 in Hofgeismar. Studium in Göttingen und Freiburg: Germanistik, Geschichte, Philosophie. Staatsexamen 1956, zugleich Promotion. Thema „Zeitkritik im Werke Rilkes“. Ein Jahr Lektorat in Frankreich. Gymnasiallehrer in Kassel bis 1991. In einer Zwischenzeit fünf Jahre an der Deutschen Schule Istanbul. 50 Jahre Theaterarbeit, zunächst mit Schülern, später mit Studenten und älteren Erwachsenen. Elf eigene Bühnentexte.
Mit einem Satz aus Bertolt Brechts „Mutter Courage“ betitelt Horst Müller (Jahrgang 1929) sein bewegendes Buch mit Kriegserinnerungen: „Der Krieg, er zieht sich etwas hin“. Ähnlich endlos und folgenreich wie der verheerende 30-jährige Krieg in Brechts Drama, kommen dem promovierten Gymnasiallehrer und Theatermacher aus Kassel seine Erinnerungen an die Kriegszeit vor. Versiert im Umgang mit Sprache und im Erschaffen von Szenen, blickt er auf seine Jugend.
Vom Krieg durchdrungen
Hessische/Niedersächsische Allgemeine
Juni 2016
Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit haben den ehemaligen Lehrer geprägt.(...) Nachdem er sein Hobby, das Theater, jahrzehntelang gelebt hatte, setzte er sich im vergangenen Jahr an sein altes Regalbrett aus Studienzeiten und begann, seine Erinnerun-gen aufzuschreiben. 225 Sei-ten später weiß er, dass wenn er auf seine Kindheit und Ju-gend zurückblickt, der Krieg alles durchdrungen hatte.
Jugend im Krieg
Niedersächsische Allgemeine / Hessische AllgemeineApril 2016
Mit einem Satz aus Bertolt Brechts „Mutter Courage“ betitelt Horst Müller (Jahrgang 1929) sein bewegendes Buch mit Kriegserinnerungen: „Der Krieg, er zieht sich etwas hin“. Ähnlich endlos und folgenreich wie der verheerende 30-jährige Krieg in Brechts Drama, kommen dem promovierten Gymnasiallehrer und Theatermacher aus Kassel seine Erinnerungen an die Kriegszeit vor. Versiert im Umgang mit Sprache und im Erschaffen von Szenen, blickt er auf seine Jugend.
Vom Krieg durchdrungen
Hessische/Niedersächsische AllgemeineJuni 2016
Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit haben den ehemaligen Lehrer geprägt.(...)
Nachdem er sein Hobby, das Theater, jahrzehntelang gelebt hatte, setzte er sich im vergangenen Jahr an sein altes Regalbrett aus Studienzeiten und begann, seine Erinnerun-gen aufzuschreiben. 225 Sei-ten später weiß er, dass wenn er auf seine Kindheit und Ju-gend zurückblickt, der Krieg alles durchdrungen hatte.