Der Tod ist ein täglicher Gast

Der Tod ist ein täglicher Gast

Holländische Geiseln und Widerstandskämpfer 1944/45 in den Arbeitserziehungslagern Zöschen, Schafstädt und Ammendorf/Osendorf

Martin Pabst , D. C. Mandel (Hrsg.)

Geschichte & Biografien

Paperback

152 Seiten

ISBN-13: 9783839147702

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 08.04.2016

Sprache: Deutsch

Farbe: Nein

Bewertung::
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CHF 11.90

inkl. MwSt. / portofrei

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Am 16. April 1944 wurden 468 Holländer in Beverwijk als Geiseln verhaftet und zunächst zum polizeilichen Durchgangslager Amersfoort gebracht. Nach Angaben des Niederländischen Reichsinstituts für Kriegsdokumentationen sind am 6. und 28. Juni 1944 Transporte mit 726 Geiseln von Amersfoort zu den Arbeitsämtern in Halle (Saale) und Merseburg abgefahren. Unter diesen Deportierten befanden sich auch die Geiseln von Beverswijk, die zuerst ins Arbeitserziehungslager Spergau bei Merseburg eingeliefert wurden. Nach der Zerstörung des Lagers Spergau durch einen Luftangriff am 29. Juli 1944 kamen die holländischen Geiseln in das Lager Schkopau/Korbetha. Nach Aufbau des Lagers Zöschen im September 1944 wurden die holländischen Geiseln dorthin gebracht. Ein Außenkommando, bestehend aus holländischen Häftlingen, arbeitete später beim Aufbau eines Flugplatzes bei Schafstädt. Von dort gelangten die Überlebenden in ein Lager in Ammendorf.
In seiner verdienstvollen Dokumentation beschreibt der Cuxhavener Autor Martin Pabst, der sich bis zu seinem Tod im Jahr 2002 diesem Spezialgebiet geschichtlicher Forschung zugewandt hat, das Leben, Leiden und Sterben der holländischen Häftlinge in den sogenannten Arbeitserziehungslagern Mitteldeutschlands anhand von Augenzeugenberichten und Dokumentationen aus Merseburger Archiven und erschließt uns auf diese Weise Tatsachen, die bisher wenig oder gar nicht bekannt gewesen waren.
Martin Pabst

Martin Pabst

Martin Pabst ist 1926 in Bad Lauterberg geboren. 1935 zog er mit seiner Familie nach Merseburg, wo sein Vater eine Stelle als Pfarrer antrat. Hier besuchte Pabst bis zum Jahre 1944 das Domgymnasium. Wie viele junge Männer seines Jahrgangs, wurde er im letzten Oberschuljahr als Luftwaffenhelfer rekrutiert und anschließend zum Arbeitsdienst und zur Wehrmacht eingezogen. Aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt, nahm er
ein Studium der evangelischen Theologie auf. Das führte ihn über
Halle (Saale) und Göttingen nach Basel, wo er Schüler des Theologie-Reformers Karl Barth wurde. Nach dem Ersten Theologischen Examen war Pabst als Lehrvikar in Schkopau bei Merseburg, Naumburg und Leipzig tätig. 1954 übersiedelte er in die BRD und besuchte dort das Predigerseminar. Im Anschluss an das Zweite Theologische Examen führte ihn sein Einsatz als Pfarrer
über Hamburg und dann bis 1991 nach Cuxhaven. Auch im Ruhestand fand er keine Ruhe. In unermüdlicher Archivarbeit erforschte er Dokumente und Zeitzeugenberichte, die sich mit den so genannten Arbeitserziehungslagern Hitlerdeutschlands in der Mitteldeutschen Region Halle-Merseburg beschäftigen, jener Region, die ihm durch seine Kindheit und Jugend ans Herz gewachsen war. Insgesamt entstanden sechs Bücher, die den Aufbau, die Verwaltung und die Maschinerie der Grausamkeit in den verschiedenen Arbeitserziehungslagern bekunden. Martin Pabst verstarb im Jahre 2002. Sein wissenschaftlich-publizistisches Wirken ist aus der europäischen Forschung über die Geschichte Deutschlands zur Zeit Hitlers nicht wegzudenken.

D. C. Mandel

D. C. Mandel (Hrsg.)

Doris Claudia Mandel ist 1951 in Merseburg geboren und lebt in Halle (Saale). Nach Abitur und einer Berufsausbildung zur Chemiefacharbeiterin Anlagenfahrerin in der Sauerstofffabrik der Leuna-Werke. 1971 bis 1975 Studium der Germanistik und Musik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ebendort bis 1978 Forschungsstudentin im Wissenschaftsbereich Literatursoziologie. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren, Kandidatin des Schriftstellerverbandes der DDR. Seit 1979 freiberufliche Schriftstellerin und Journalistin. Leiterin verschiedener Zirkel und Arbeitsgruppen in Halle, Merseburg, Hohenmölsen und Profen. Zehn Jahre lang Mitglied bei den Hallenser Madrigalisten. Von 1980 bis 2001 künstlerische Leiterin des Kammerchores Leuna. Zwischenzeitlich 1989 Zeitungsverkäuferin bei der Deutschen Post. Gründete 1991 eine Wochenzeitschrift, den »Merseburger Anzeiger«, und stand ihr als Chefredakteurin vor. Von 1994 bis 1997 Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit am Künstlerhaus in Halle (Saale). 1999/2000 in derselben Funktion beim Verein Mitbegründerin und Geschäftsführerin mit Prokura der projekte verlag 188 GmbH. 1997 Endrundenteilnehmerin beim Literaturwettbewerb des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr). Mehrjährig Vorstandsmitglied im Sängerbund Giebichenstein. Von 1998 bis 2014 Mitglied im Förderkreis der Schriftsteller in Sachsen-Anhalt. 2002/2003 Stadtschreiberin von Halle (Saale). Seit 2005 Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller in der Gewerkschaft ver.di. 2008 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. Im selben Jahr zweite Preisträgerin beim Landespreis für Volkstheaterstücke Baden-Württemberg. 2013 Gründungsmitglied des Kulturwerks deutscher Schriftsteller Sachsen-Anhalt.

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