aus der Reihe: Salomo Friedlaender/Mynona, "Gesammelte Schriften", Band 4.
Das erste große Prosawerk Mynonas, 1918 geschrieben und im April 1920 erschienen, war bis heute ein Rarum. Das Buch bildet die groteske Rückseite von Friedlaenders Hauptwerk der Berliner Zeit, "Schöpferische Indifferenz" (1918), das empirische Gegenstück der dort vorgelegten Theorie. In unendlich raffiniertem Spiel zwischen Rahmenhandlung und einzelnen Episoden oder Szenen wird der Grundgedanke entwickelt: die Realisierung des autonomen Subjekts, das sich aus seiner Vereinzelung zu seinem 'göttlichen' Bewußtsein hindurchringt, zur zentrierten Vereinigung aller Kräfte und Fähigkeiten hinaufläutert. Die praktischen Folgerungen aus der Philosophie Kants impft Mynona dem Verstand der Unverständigen unerbittlicher und klarer ein als mit allen Philosophiebüchern. Er setzt die Bedeutung des Kantianers Ernst Marcus ins rechte Licht, entwickelt unerhörte Theorien der Medialität (Film, Holographie) und versäumt es dabei keineswegs, giftigste Pfeile gegen den akademischen Obskurantismus der Scheler, Sombart, Eucken, Ostwald, Dessoir, Steiner usw. abzuschießen. "Man könnte Pamphlete dieser Art durchsäuernd auf das Pack einwirken lassen, bis es nur noch Dada stammelt und sich nicht mehr weinend, sondern lächelnd fortpflanzt. Wir wollen die Terroristen der Menschheitserheiterung werden."
Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit
Januar 2008
Das literarische Werk von Friedländer/Mynona umfasst neben der Dissertation zwölf Bücher und 170 Aufsätze und Kritiken, in denen er sich u.a. mit namhaften Zeitgenossen (...) beschäftigte. (...) Alle Bänder der "Gesammelten Schriften" werden vom Nachlassverwalter Hartmut Geerken und Detlef Thiel kritisch editiert und jeweils mit Einleitung, Nachweisen, Anmerkungen, Illustrationen und Registern versehen.
Die Bank der Spötter
Marginalien
April 2009
(...)Mit seinem Erfindungsreichtum, seiner Respektlosigkeit gegenüber Thron und Zivilisation, seiner geistigen Radikalität hatte Friedländer/Mynona großen Einfluß auf die expressionistische und dadaistische Generation. Otto Flake sprach von "Dadismus vermehrt um Geistigkeit".(...)
Januar 2008
Das literarische Werk von Friedländer/Mynona umfasst neben der Dissertation zwölf Bücher und 170 Aufsätze und Kritiken, in denen er sich u.a. mit namhaften Zeitgenossen (...) beschäftigte. (...) Alle Bänder der "Gesammelten Schriften" werden vom Nachlassverwalter Hartmut Geerken und Detlef Thiel kritisch editiert und jeweils mit Einleitung, Nachweisen, Anmerkungen, Illustrationen und Registern versehen.
Die Bank der Spötter
MarginalienApril 2009
(...)Mit seinem Erfindungsreichtum, seiner Respektlosigkeit gegenüber Thron und Zivilisation, seiner geistigen Radikalität hatte Friedländer/Mynona großen Einfluß auf die expressionistische und dadaistische Generation. Otto Flake sprach von "Dadismus vermehrt um Geistigkeit".(...)