"Vorsichtig betastete Ralf Ziether den frischen Kopfverband, den der Notarzt ihm angelegt hatte. 'Warum eigentlich immer auf den Kopf? Und warum passiert immer wieder mir so etwas?' Er traute sich nicht, sich zu bewegen. Dafür war ihm noch zu schwindlig, und von seinem Hinterkopf sandte ein pochender kleiner Hammer harte Schallwellen durch seinen Schädel."
Unerwartet steckt Ralf Ziether mitten in einem neuen Fall. Während Britt Bredehorst noch in Frankreich Urlaub macht, muss er sich mit spektakulären Diebstählen befassen: Unbekannte haben Geldautomaten darauf programmiert, zu einem bestimmten Zeitpunkt den kompletten Bargeldbestand auszuwerfen. Plötzlich liegt ein Toter am Spreeufer - er trägt dieselbe Maske wie die Mitglieder der "Automatenbande". Die Presse wittert eine Sensation. Und dann ist da noch Sabine. Sabine ...?
In "Dreckiges Geld" müssen sich KHK Ziether und KHK Bredehorst neuen Herausforderungen stellen: Internetkriminalität und Börsenmanipulation - und mittendrin junge Menschen, die das Richtige wollen, aber das Falsche tun ...
Stephan Leenen, Jahrgang 1958, ist Germanist und promovierter Historiker. Sein beruflicher Lebensweg ist wohl so vielschichtig wie sein Roman: Leiter eines Windmühlenmuseums, freiberuflicher Dozent oder Geschäftsführer einer Stadtmarketinggesellschaft.
Sein geisteswissenschaftliches Studium schloss er mit einer Magisterarbeit über das Liedgut der SA ab und promovierte in Bremen über die Untergrundarbeit der KPD in der Weimarer Schutzpolizei. Die dafür erforderlichen Quellenstudien führten ihn just in der Wendezeit nach Berlin, wo er täglich zwischen einer Kreuzberger WG, die ihn aufgenommen hatte, und Berlin-Ost pendelte, da sämtliche Akten zur Geschichte der KPD im Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED am Rosa-Luxemburg-Platz zusammengetragen waren. Damals muss seine Liebe zu Berlin geweckt worden sein, zu einer Stadt, die sich in ihren Umbrüchen wohl immer wieder neu erfindet.
Heute stellt er sich den vielfältigen Herausforderungen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten im Sektor der »freiwilligen Leistungen« in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Das Schreiben begleitet ihn seit zehn Jahren, ein Prozess, der aus seinem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Mit seiner Krimireihe »Spreenebel - Krimis entlang des Blauen Bandes«« hebt er seine Bücher aus dem Kreis privater und »halböffentlicher« Lesungen heraus. Nach »Blutroter Wahn«, »Missbrauchte Seelen«, »Der Fluch des Ikarus« und »Der Tibeter« ist »Dreckiges Geld« nunmehr der fünfte Band, in dem die Berliner Kommissare Ziether und Bredehorst vor knifflige Aufgaben gestellt werden.
Da ihn seine beruflichen Aufgaben immer wieder mal nach Berlin führen, nutzt Leenen zwangsläufig jede Gelegenheit zu Recherchen vor Ort. Mit U- und S-Bahn durch Berlin zu rattern, den Leuten aufs Maul zu schauen und nach ungewöhnlichen Ecken für seine Romanszenen zu suchen, ist ihm dabei ein besonderes Vergnügen.
Stephan Leenen ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Bremen.
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