Der unheimliche Gast: Die Obristin von G., deren Tochter Angelika und Angelikas französische Gesellschafterin Marguerite haben an einem stürmischen Abend den Rittmeister Moritz von R. und den Juristen Dagobert zu Gast. Als Moritz Gespenstisches erzählt, das seinem Freund und Kampfgefährten vor Jahren in Neapel widerfahren ist, springt die Saaltür »mit dröhnendem Gerassel« auf und herein tritt »ein Mann, von Kopf bis zu Fuß schwarz gekleidet, bleichen Antlitzes, ernsten, festen Blickes«.
... Und weitere Erzählungen (siehe Inhalt)
Der Text des Neusatzes folgt E.T.A. Hoffmann's gesammelten Schriften, erschienen im Verlag von G. Reimer, 1845 ff. Die Rechtschreibung wurde behutsam modernisiert und der alten deutschen Rechtschreibung angepaßt.
Inhalt Erster Band Doge und Dogessa Das Majorat Das Fräulein von Scuderi Meister Martin und seine Gesellen Die Bergwerke zu Falun Der Sandmann Das steinerne Herz
Zweiter Band Der unheimliche Gast Rat Krespel Signor Formica Das Gelübde Das öde Haus Ignaz Denner Das Sanctus Die Abenteuer der Silvester-Nacht
E. T. A. Hoffmann (Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, 1776-1822), bedeutender deutscher Schriftsteller der Romantik, gilt mit seiner Novellistik als der einflußreichste deutsche Erzähler. Ausgehend von den Gespenstergeschichten des 18. Jahrhunderts, der englischen Schauerliteratur und frühromantischen Märchen, beeinflußten seine Novellen und Erzählungen die Prosa zahlreicher bedeutender Autoren der internationalen Literatur. Neben Robert Schumann war er der wirkmächtigste Musikkritiker der deutschen Romantik. Ab 1782 besuchte Hoffmann die Burgschule in Königsberg. 1792 begann er das Studium der Rechte an der Universität Königsberg. 1795 legte er das erste juristische Staatsexamen ab und wurde Referendar am Obergericht in Königsberg. Nebenbei widmete er sich dem Schreiben, dem Musizieren und dem Zeichnen. 1798 bestand Hoffmann sein zweites Staatsexamen und ging an das Kammergericht nach Berlin. Seine dritte Staatsprüfung, das Assessorexamen, legte er 1800 ab. Hoffmann ist der erste Romantiker, der die Nachtseite der menschlichen Existenz in all ihrer Radikalität ausleuchtet und erzählerisch poetisiert. Entscheidend sind dabei auch die medizinischen und psychiatrischen Kenntnisse, die Hoffmann durch seine Freundschaft zu den Bamberger Ärzten Adalbert Friedrich Marcus und Friedrich Speyer sowie durch die Lektüre einschlägiger psychiatrischer Werke erwarb. Prägend für Hoffmanns literarisches Schaffen war auch die Gründung der Geheimbünde im 18. Jahrhundert. 1804 nannte er sich fortan E. T. A. Hoffmann. 1808 zog er gemeinsam mit seiner Frau nach Bamberg, wo er im Oktober mit seinem Debüt als Musikdirektor wegen unzureichender Leistungen des Orchesters und der Sänger bei der von ihm dirigierten Oper scheiterte. Intrigen gegen ihn bewirkten, daß Hoffmann die Stelle schon nach zwei Monaten wieder verlor. 1814, nach dem Sieg Preußens über Napoleon, bestand für Hoffmann die Möglichkeit, in den preußischen Staatsdienst in Berlin zurückzukehren. Die Veröffentlichung der »Fantasiestücke« (1814/1815) war ein großer Erfolg. 1816 wurde Hoffmann zum Kammergerichtsrat ernannt. Mit den »Serapionsbrüdern«, den »Lebensansichten des Katers Murr« und »Klein Zaches« hielten Hoffmanns literarische Erfolge in den nächsten Jahren an. Am 25. Juni 1822 starb er in seiner Wohnung in der Berliner Taubenstraße aufgrund einer Atemlähmung.
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