Ein Geiger in einem Sinfonieorchester erreicht das Rentenalter. Die Musik ist alles in seinem Leben und er geht selbstverständlich davon aus, weiterhin als Aushilfe bestellt zu werden. Nur hat er die Kollegen dabei nicht bedacht, die ihn nicht mehr haben wollen. Der Geiger Meier verrennt sich in seinen Einbildungen bis in den Untergang.
Holger Winkelmann-Liebert lebt in Hamburg und arbeitet seit 25 Jahren an verschiedenen Stellen im Klassik-Musik-Betrieb. „Geiger Meier“ ist sein erster Roman.
(...) Der Roman ist spannend geschrieben. Es zieht den Leser in den Sog der psychischen Abgründe, die sich hinter der glänzenden Fassade eines Orchesters öffnen. Alter, Aufhörenmüssen und nicht können, nicht mehr auf der Höhe der Zeit sein, nicht den Wandel des Orchesters, seine Öffnung für Frauen und den globalen Musikermarkt, mitvollziehen zu können, sind wichtige Themen, die hier anklingen. Es ist ein erschütterndes Buch, da hier die Größe der Musik und die Kleingeistigkeit der Menschen, die sie hervorbringen, so sehr auseinderklaffen. Aber eine Frage stellt sich der Leser schon: Warum wollte der Geiger Meier nicht so wie sein Freund ein entspannter Pensionist werden, wenn er schon so unter seinen Orchesterkollegen litt? Doch Bücher, die Fragen offen lassen und zu weiterem Denken anregen, hallen besonders lange nach.
Rezension
Das OrchesterApril 2013
(...) Der Roman ist spannend geschrieben. Es zieht den Leser in den Sog der psychischen Abgründe, die sich hinter der glänzenden Fassade eines Orchesters öffnen. Alter, Aufhörenmüssen und nicht können, nicht mehr auf der Höhe der Zeit sein, nicht den Wandel des Orchesters, seine Öffnung für Frauen und den globalen Musikermarkt, mitvollziehen zu können, sind wichtige Themen, die hier anklingen. Es ist ein erschütterndes Buch, da hier die Größe der Musik und die Kleingeistigkeit der Menschen, die sie hervorbringen, so sehr auseinderklaffen. Aber eine Frage stellt sich der Leser schon: Warum wollte der Geiger Meier nicht so wie sein Freund ein entspannter Pensionist werden, wenn er schon so unter seinen Orchesterkollegen litt? Doch Bücher, die Fragen offen lassen und zu weiterem Denken anregen, hallen besonders lange nach.