Die Inklusion von Schülern mit sozialem und emotionalem Förderbedarf stellt für viele Lehrkräfte eine erhöhte Schwierigkeit dar und ist Anlass starker Besorgnis. Sie stellen fest, - dass deren Anzahl an der Förderschule Emotionale und Soziale Entwicklung ebenso steigt wie im gemeinsamen Unterricht des Primarbereichs und der Sek. I - dass es aber an didaktischen, unterrichtsmethodischen und -organisatorischen Inklusionskonzepten mangelt, da sich die vorhandenen überwiegend auf die Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen in den Integrativen Lerngruppen oder mit Sinnesbeeinträchtigungen beziehen. Auch in der Fachliteratur findet der Unterricht mit Schülerinnen und Schülern mit sozialem und emotionalem Förderbedarf kaum Beachtung. Viele Lehrer empfinden diese Schüler deshalb als besonders schwierig. Dieses Gefühl der „Schwierigkeit“ entsteht sicherlich vor allem dadurch, dass Interventions- und Handlungsmöglichkeiten bzw. Handlungsalternativen nicht bekannt sind. Die wenigen vorhandenen Empfehlungen reduzieren sich zudem oftmals darauf, dass Geduld, Verständnis, Toleranz und ein positives Weltbild genügen. Das wird von vielen Lehrerinnen und Lehrern nicht als ausreichend empfunden. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Soziale und Emotionale Entwicklung hält jedoch ein Repertoire an Handlungskompetenzen bereit, die weit über die oben genannten Aspekte der Akzeptanz und Wertschätzung hinausgehen. Diese müssen den Kolleginnen und Kollegen in inklusiv arbeitenden Systemen vermittelt werden.
Geb. 1978 ist Sonderpädagoge. Seine Schwerpunkte liegen in der speziellen Beschulung von Hoch-Risiko-Schülern, der Fachberatung Autismus, der tiergestützten Pädagogik, der Krisenintervention und der Seelsorge. Neben jahrelanger Arbeit an einer Förderschule arbeitete er in verschiedenen integrativen und inklusiven Schulsettings. 2012 gründete er einen Schulbauernhof.
Daniel Esser
Daniel Esser, geb. 1982, ist BA Sozialarbeiter/Sozialpädagoge und IT-Systemelektroniker. Er hat neben Erfahrungen in der Jugendarbeit und Jugendhilfe vor allem mit erlebnispädagogischen Methoden gearbeitet. Er arbeitet mit Michael Dohmen auf einem Schulbauernhof im Kreis Heinsberg (NRW), auf dem Hoch-Risiko-Schüler beschult werden, die vom Ruhen der Schulpflicht bedroht sind. Seit 2013 bietet er mit Michael Dohmen die Fortbildung „Inklusive Beschulung von Schülern mit sozial-emotionalem Förderbedarf – aber wie?“ an.
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