Lektionen neuer Kriegsführung am Beispiel des Ukrainenkrieges

Lektionen neuer Kriegsführung am Beispiel des Ukrainenkrieges

Ein Beitrag zu der Münchener Sicherheitskonferenz 2025

Edward von Schlesinger

Band 3: StudIaS Sonderausgaben

Industrie & Technik

Hardcover

220 Seiten

ISBN-13: 9783819215865

Verlag: BoD - Books on Demand

Erscheinungsdatum: 14.08.2025

Sprache: Deutsch

Schlagworte: Kriegstechnik, Militärische Drohnen, Ukrainerkrieg, Wehrtechnik, Elektronische Kriegsführung

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Präzisionswaffen und intelligente Waffen werden so billig, dass sie in großen Stückzahlen eingesetzt werden können. Einige Analysten glauben, dass eine neue Periode in der Geschichte der Kriegsführung anbricht, in der Präzision massenhaft hergestellt werden kann.
Jahrtausendelang haben Befehlshaber die Quantität als entscheidend für den Sieg angesehen: Wenn ihre Armeen dem Gegner zahlenmäßig überlegen waren und über mehr Material verfügten, waren sie siegessicher. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Männer Speere, Bögen und Gewehre trugen oder in Panzern saßen.
Die größte Marine der Welt ermöglichte es dem britischen Empire, die Meere zu beherrschen, und die Überlegenheit bei den Flugzeugen erlaubte es den Alliierten, die Wirtschaft der Achsenmächte zu stören.
In den 1970er Jahren erkannte das amerikanische Militär den Vorrang von Präzision vor schierer Zahl. Die amerikanischen Streitkräfte versuchten, Ziele mit immer größerer Präzision zu identifizieren, zu verfolgen und zu bekämpfen.
In den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts hatte der Westen einen Generationenvorsprung bei den Präzisionsschlagfähigkeiten. Dies überzeugte die NATO-Armeen, die sich immer teurere Bodenfahrzeuge, Flugzeuge, U-Boote, Schiffe und Waffen nicht mehr leisten konnten, davon, dass sie auch dann gewinnen konnten, wenn sie abspeckten und auf Effizienz und Genauigkeit statt auf Zahlen setzten. Die Zerstörungskraft jedes Flugzeugs und jedes Schiffs oder U-Boots ist jedoch vielfach größer.
Doch das Rad der Geschichte hat sich erneut gedreht. Wie Michal Horowitz, Unterstaatssekretär im US-Verteidigungsministerium, in einem Aufsatz für die Zeitschrift Foreign Affairs Magazine feststellte, hat der Westen (und einmal mehr insbesondere die USA) nicht mehr den Vorsprung bei Präzisionsschlägen, den er noch vor nicht allzu langer Zeit hatte.
Die Armeen erkennen allmählich, dass sie nicht mehr zwischen Präzision und Quantität wählen müssen, sondern beides haben können, wie Horowitz in dem oben erwähnten Aufsatz schreibt.
In den Händen eines geschickten Bedieners können sie sich Drohnen in einen abgedeckten Graben schleichen oder durch ein Fenster in ein Haus fliegen, in dem sich Soldaten oder Ausrüstung verstecken, und Ziele mit einem Vielfachen des militärischen und finanziellen Werts ausschalten.
Das "Waffenentwicklungslabor" des Ukrainenkrieges und der Konsequenzen wird hier von einem langjährigen Spezialisten der Problematik Osteuropas in allen Details vorgestellt.
Edward von Schlesinger

Edward von Schlesinger

Über den Autor:
Dr. Edward von Schlesinger ist seit mehr als 40. Jahren als aktiver Forscher auf dem Gebiet der Angewandten Sozialgeschichte tätig. Er legt dabei seinen Forschungsschwerpunkt auf die Analyse von Bevölkerungswanderungen und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Interessensphären im zivilen und militärischen Kontext und setzt hierbei als Arbeitsmethode vor allem auf die
Anwendung der historischen Grundwissenshaften.

Als ausgebildeter Historiker und Politologe mit der Spezialisierung auf Konversion der Systeme liegt sein Hauptaugenmerk auf den Entwicklungen in Osteuropa. Durch seine vielfältigen Sprachkenntnisse in dieser Region besitzt er den unvergleichlichen Vorteil, direkt mit originalen Quellen arbeiten zu können, ohne auf fremde Übersetzungen angewiesen zu sein.

In den letzten Jahrzehnten publiziert er im Rahmen der StudIaS-Schriftenreihe der R. v. S. Stiftung, die sich seit 1978 der Völkerverständigung in Ländern Osteuropas widmet. Hierzu bestanden Sektionen der Stiftung auch in der Ukraine und in Weißrussland, die jedoch im Herbst 2021 in Erwartung des Kriegsausbruchs aufgelöst worden sind.

Der erklärte Leitsatz der Stiftung frei von staatlichen Einflüssen zu arbeiten, ermöglicht es Schlesinger eine von Interessenseinflüssen neutrale Position bei seinen Analysen einzunehmen.

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