Männer am Netz
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Männer am Netz

Karl Theodor Gremmler , Dirk Friedrich (Hrsg.)

Film, Kunst & Kultur

Hardcover

132 Seiten

ISBN-13: 9783759774774

Verlag: BoD - Books on Demand

Erscheinungsdatum: 28.10.2024

Sprache: Deutsch

Schlagworte: Gremmler, Fotografie, Neue Sachlichkeit, Werbefotografie, Dreißiger Jahre

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Bearbeitete Neuausgabe des Bildbands von 1939.
1939 erschien das Buch "Männer am Netz" des deutschen Fotografen Karl Theodor Gremmler, der sich in den Dreißiger Jahren einen Namen in der Werbe- und Kunstbranche gemacht hatte.
Für "Männer am Netz" fuhr der Fotograf auf dem Fischkutter "Tirol" bis in die Gewässer nördlich von Island. Er fotografierte zahlreiche Details und Geräte an Bord, dokumentierte die Arbeit der Fischer vom Vorbereiten der Netze bis zur Versorgung des Fangs, hielt verschiedene Aspekte des Bordlebens im Bild fest und porträtierte nicht zuletzt die Mannschaft.
Vom Verleger als edles Werbematerial für die Fischwirtschaft gedacht, entpuppte sich das Buch als fotografisches Meisterwerk, mit modernem Layout, mitreißenden, teils szenisch angelegten Bildfolgen, überraschenden Detailaufnahmen und ungewöhnlichen Blickwinkeln.
Die Deutsche Fotothek urteilt über das Werk: "Den künstlerischen Kulminationspunkt in Gremmlers Schaffen stellt zweifellos der 1939 vorgelegte Bildband "Männer am Netz" dar. Es ist ein später Höhepunkt der Neuen Fotografie, ein Fotobuch konzipiert aus Sicht eines Fotografen, mit dezidiert modernem Layout und mit zu diesem Zeitpunkt geradezu provokanter Bildsprache. Die Fischerei wird als weitgehend ortlose, elementare Erfahrung präsentiert, für die das in Rezensionen verwendete Label "Romantik der Seefischerei" bei Weitem zu kurz greift." und:
"Eines der bemerkenswertesten Fotobücher der späten 1930er Jahre."

Die Gestaltung dieser Neuausgabe orientiert sich an der Erstauflage. Viele Bilder sind auch im Werk von 1939 zu finden, andere wurden durch ähnliche Aufnahmen Gremmlers ersetzt. Zudem wurde das Werk um zahlreiche Bilder ergänzt, die in der Erstversion nicht enthalten sind: Hauptsächlich Impressionen vom Schiff und Porträts von Besatzungsmitgliedern - Fotos von beeindruckender Wirkung.
Karl Theodor Gremmler

Karl Theodor Gremmler

Karl Theodor Gremmler wurde am 4. Januar 1909 in Hannover geboren. Vermutlich nach einer Ausbildung zum Reklame-Kaufmann wandte er sich Anfang der Dreißiger Jahre als Autodidakt der Fotografie zu. Im Juli 1932 heirate er in Bremen seine Frau Elisabeth, die dem Bauhaus nahestand. Im Oktober desselben Jahres eröffnete Gremmler sein erstes Atelier in der Hansestadt und schon wenige Jahre später war er ein bekannter Werbefotograf mit Aufträgen u.a. von AEG, Telefunken, Bahlsen und Blaupunkt. Seit 1933 arbeitete er für das Nordseemagazin, das Kunden- und Werbemagazin der Deutschen Hochseefischerei AG. Aus der dort entstandenen engen Zusammenarbeit mit dem Verleger Hans Keune ging schließlich die Idee zu "Männer am Netz" und deren baldige Umsetzung hervor.
1939 zog Gremmler nach Berlin, wo er das Atelier von Hein Gorny erworben hatte. Da sich Gornys Pläne, Deutschland zu verlassen, zerschlugen, nutzten die beiden Fotografen das Atelier schließlich gemeinsam
Als Fotograf bewegte sich Gremmler wie so viele seiner Kollegen in einem Spannungsfeld zwischen der in den 1920er Jahren aufgekommenen modernen Fotografie der Neuen Sachlichkeit und deren Instrumentalisierung durch die nationalsozialistische Propaganda. Zwischen beruflicher Selbständigkeit und der zunehmenden Omnipräsenz des Regimes und seiner Schergen, nicht zuletzt in Kunst und Wirtschaft. Oder, im Fall Gremmler, zwischen dem Privaten mit seiner Ehefrau, die der Kommunistischen Partei, dem Bauhaus und dem Werkbund nahestand und dem Beruflichen mitsamt der Aufnahme in die gleichgeschaltete und "arisierte" Gesellschaft Deutscher Lichtbildner.
Ende 1940 wurde Gremmler zur Wehrmacht eingezogen, im Juni 1941 kam er bei einem Unfall während eines Truppentransports nach Russland in Oberschlesien ums Leben.
Zahlreiche beeindruckende Arbeiten sind geblieben von dem schnell in Vergessenheit geratenen Fotografen, vor allem aber sein überwältigender Bildband über die "Männer am Netz".

Website: https://www.historissima.eu

Dirk Friedrich

Dirk Friedrich (Hrsg.)

Dirk Friedrich ist promovierter Historiker, Autor und Verleger.
Aus Leidenschaft für historische Fotografie entstand die Edition »feindunkel«, Bildbände, die einen Blick zurück in eine andere Zeit ermöglichen.
Städte und Landschaften, Plätze und Boulevards, Straßen und Häuser: Vergangenes und noch Bestehendes, Unbekanntes und Weltberühmtes und die Menschen von damals - ihre Stile, Moden, Sitten und Bräuche.
www.historissima.eu/feindunkel

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