Der goldene Topf: Zwischen Alltagsrealität und phantastischer Welt einerseits und zwischen den »Guten« und den »Bösen« andererseits steht der Student Anselmus, der sich auf der einen Seite, von einer Alten verhext, zu Veronika und einer Karriere als Hofrat, auf der anderen Seite aber (in unverhextem Zustand) zu Serpentina und den Wundern der phantastischen Welt hingezogen fühlt. Im Verlauf der Geschichte gerät Anselmus zwar immer mehr in den Bann des Bösen und wird von den »feindlichen Prinzipen« gewaltsam zurück in die Alltagsrealität gezogen; die Umkehr bahnt sich aber an, als er nach seinem »Fall ins Kristall« diese als ein Gefängnis empfindet. In diesem Gefängnis entscheidet sich Anselmus, der zu Glaube, Liebe und Hoffnung zurückgefunden hat, für Serpentina, befreit sich mit Hilfe des Salamanders vom Bann des Bösen und entschwindet endgültig aus der Alltagsrealität.
Nußknacker und Mausekönig: Zuerst erlebt Marie die Schlacht des Nußknackers gegen den Mausekönig. Darauf erzählt zweitens der Pate Droßelmeier den beiden lauschenden Kindern Marie und Fritz die Vorgeschichte. Damit erkennt Marie, daß der Nußknacker der verhexte Neffe des Paten ist. In der dritten und letzten Abteilung folgt Marie dem Nußknacker ins Puppenreich in der festen Überzeugung, der Verhexte werde wieder ein schöner junger Mann werden, den sie ehelichen könnte. Und so kommt es schließlich auch tatsächlich.
Prinzessin Brambilla: In der ironischen Erzählung wird vom mäßig talentierten Schauspieler Giglio und der Giacinta erzählt, die anfangs in die kuriose Prinzessin Brambilla beziehungsweise den Prinzen Cornelio verliebt sind. Am Ende der turbulenten Geschichte erkennen Giglio und Giacinta, daß sie ineinander verliebt sind.
E. T. A. Hoffmann (Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, 1776-1822), bedeutender deutscher Schriftsteller der Romantik, gilt mit seiner Novellistik als der einflußreichste deutsche Erzähler. Ausgehend von den Gespenstergeschichten des 18. Jahrhunderts, der englischen Schauerliteratur und frühromantischen Märchen, beeinflußten seine Novellen und Erzählungen die Prosa zahlreicher bedeutender Autoren der internationalen Literatur. Neben Robert Schumann war er der wirkmächtigste Musikkritiker der deutschen Romantik. Ab 1782 besuchte Hoffmann die Burgschule in Königsberg. 1792 begann er das Studium der Rechte an der Universität Königsberg. 1795 legte er das erste juristische Staatsexamen ab und wurde Referendar am Obergericht in Königsberg. Nebenbei widmete er sich dem Schreiben, dem Musizieren und dem Zeichnen. 1798 bestand Hoffmann sein zweites Staatsexamen und ging an das Kammergericht nach Berlin. Seine dritte Staatsprüfung, das Assessorexamen, legte er 1800 ab. Hoffmann ist der erste Romantiker, der die Nachtseite der menschlichen Existenz in all ihrer Radikalität ausleuchtet und erzählerisch poetisiert. Entscheidend sind dabei auch die medizinischen und psychiatrischen Kenntnisse, die Hoffmann durch seine Freundschaft zu den Bamberger Ärzten Adalbert Friedrich Marcus und Friedrich Speyer sowie durch die Lektüre einschlägiger psychiatrischer Werke erwarb. Prägend für Hoffmanns literarisches Schaffen war auch die Gründung der Geheimbünde im 18. Jahrhundert. 1804 nannte er sich fortan E. T. A. Hoffmann. 1808 zog er gemeinsam mit seiner Frau nach Bamberg, wo er im Oktober mit seinem Debüt als Musikdirektor wegen unzureichender Leistungen des Orchesters und der Sänger bei der von ihm dirigierten Oper scheiterte. Intrigen gegen ihn bewirkten, daß Hoffmann die Stelle schon nach zwei Monaten wieder verlor. 1814, nach dem Sieg Preußens über Napoleon, bestand für Hoffmann die Möglichkeit, in den preußischen Staatsdienst in Berlin zurückzukehren. Die Veröffentlichung der »Fantasiestücke« (1814/1815) war ein großer Erfolg. 1816 wurde Hoffmann zum Kammergerichtsrat ernannt. Mit den »Serapionsbrüdern«, den »Lebensansichten des Katers Murr« und »Klein Zaches« hielten Hoffmanns literarische Erfolge in den nächsten Jahren an. Am 25. Juni 1822 starb er in seiner Wohnung in der Berliner Taubenstraße aufgrund einer Atemlähmung.
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