James 'Jim' Beckwourth (1798 od. 1800-1866) galt Zeitgenossen als Ikone aber auch als schlimmes Beispiel eines Gemischtrassigen. Der ehemalige Sklave aus Virginia war Trapper, Indianerkämpfer, Häuptling, Pferdedieb, Scout und Entdecker. Ab 1828 lebte er unter der Nation der Crows und nahm auch an Kämpfen teil. Beckwourth war der einzige farbige Mountain Man, der seine Geschichte aufzeichnen ließ. Seine zwischen Fakten und Fiktion changierenden Erlebnisse, offen und nicht frei von Grausamkeiten, wurden bei Erscheinen 1856 zunächst als »Lagerfeuergeschichten« oder glatte Lüge abgetan. Inzwischen gilt sie als wertvolle Quelle, die einen tiefen sozialen Einblick aus erster Hand über die Zeit der Trapper, indigenen Stämme und der Besiedelung des Westens der USA liefert.
James Pierson Beckwith (nach 1856 Beckwourth) wurde um 1800 als Sohn eines weißen Plantagenbesitzers und einer schwarzen Sklavin gebohren. Als Erwachsener erhielt er die Freiheit und zog in den Westen. Als »harter Hund« mit großem Selbstwertgefühl bekannt, fand er vor allem bei den indigenen Stämmen Respekt. Jahrelang lebte er unter den Crows. 1850 entdeckte er den nach ihm benannten Beckwourth Pass und baute ihn aus. 1864 führte er als Scout Soldaten ins Territorium der Arapaho und Cheyenne und musste das Sand-Creek-Massaker miterleben. Vor dem Untersuchungsausschuss bezeugte er als einer der Wenigen die völlige Friedfertigkeit der angegriffenen indigenen Gruppe. Im Red-Cloud-Krieg wieder als Scout und Dolmetscher angeheuert, verstand Beckwourth es, seinen ehemaligen Stamm, die Crows, zu überzeugen, nicht gegen die Weißen Krieg zu führen. Kurz nach der Verhandlung verstarb er im Oktober 1866, schon längere Zeit gesundheitlich angeschlagen, im Zelt des Häuptlings und erhielt ein indianisches Begräbnis. Ein Kreis hatte sich geschlossen.
Volker Griese, Dipl.-Ing. und Privatgelehrter, ist seit 1986 literaturwissenschaftlich tätig. Neben regionalgeschichtlichen Essays verfasste er u.a. novellenartig zugespitzte Darstellungen entscheidender Momente der Schleswig-Holsteinischen Landes- und Kriminalgeschichte, Schriftstellerchroniken zu Detlev von Liliencron, Gustav Frenssen und Erich Mühsam und veröffentlichte als Übersetzter und Herausgeber das Reisejournal des Trappers Osborne Russell und die Lebensgeschichte des Mountain Man Joseph Meek. Auch entstanden für die Karl-May-Gesellschaft über die letzten 30 Jahre zahlreiche Essays zur Quellengeschichte einzelner Erzählungen Karl Mays.
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