Auf dem Weg von Hamburg nach Santiago di Compostella, kommt es in Belgien zu einer schicksalhaften Begegnung. Der Erzähler, ein 63 jähriger Rentner, trifft Julie, eine Frau, die ihn durch gewisse Parallelen an seine vor 25 Jahren an Krebs gestorbene Tochter Sandra erinnert. Beide fahren nun den Camino, über Paris bis an den Ozean, hier trennen sich ihre Wege. Julie muss zurück nach Düsseldorf um ihre Krebsbehandlung mit einer nach der Chemo angesetzten Bestrahlung fortzusetzen. Der Erzähler entschließt sich, nun nicht mehr allein auf dem Jacobsweg zu pilgern und fliegt nach Hamburg zurück, um seinen Camino zu gehen, den Melkweg. Hier ist er seiner Tochter, auch verstärkt durch die Begegnung mit Julie, so nahe, dass er durch diese Nähe etwas erlebt, dass sein zukünftiges Leben total verändert. Eine neue Denkfähigkeit manifestiert sich, die sich durch das Erinnern an die Zeit mit seiner Tochter Sandra noch verstärkt.
Der Ausspruch „Claus, wir beide werden die Welt vom Bösen befreien“ unter einem Sonnenschirm an einem Strand, auf der Il de Noirmoutier im Atlantik, von einer nackten, blassen, brustamputierten, lebensüberschäumenden, glücklichen Julie in sein Ohr geflüstert, wird nun sein kategorischer Imperativ.
Jetzt hat der Erzähler seinen Namen, Claus.
Realistisches Frührentnerleben wechselt nun mit den Überlegungen - die Welt ein wenig vom Bösen zu befreien. Viele große Denker, die schon das Gleiche wollten, werden in diesen Denkprozess einbezogen.
Eine reale Chance, dass zwei Menschen soviel Kraft besitzen, die vielen unheilvollen Kriege zu stoppen, ist unrealistisch, aber die beiden glauben daran, haben einen Weg erdacht, der das Unglaubliche möglich macht. Die beiden können es schon anfassen, doch das Schicksal will es anders.
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