"Im Herbst, in dem er sechzehn wurde, lernte Thomas einen Jungen kennen, der Hunde vergiftete ..."
Der knapp sechzehnjährige Thomas hat den Unfalltod seines geliebten Vaters noch nicht überwunden, als er mit seiner Mutter in eine Großstadt zieht. Er idealisiert den Vater und sammelt in einem Heft die schönsten Filmszenen zwischen Vätern und Söhnen, andererseits macht er seine Mutter für den Unfall verantwortlich. Er trauert auch seinem bisherigen Leben in einer Kleinstadt nach, wo er in der gleichaltrigen Katharina eine beste Freundin hatte. Thomas fühlt sich in seinem neuen Leben und in seiner Haut nicht wohl. Immer wieder kommt es zu Mobbing in der neuen Schule und zu Streitigkeiten mit seiner Mutter. Besonders schockiert ist Thomas, als er eines Morgens einen unbekannten Mann in ihrem Schlafzimmer überrascht. Thomas schwänzt die Schule und bricht in einen leerstehenden Bungalow in einer Vorstadtsiedlung ein. Dort verbringt er die Tage, hauptsächlich im Garten und mit der Obsternte, die er früher immer mit seinem Vater erledigte. Was Thomas anfangs nicht weiß, ist, dass er dabei von Jakob beobachtet wird, der auf der Suche nach Hunden durch die Gegend streunt und diese dann vergiftet. Jakob verbirgt sein Gesicht unter einer Kapuze, denn seitdem er als Achtjähriger von einem Hund angefallen wurde, verunstaltet eine wurmförmige Narbe seine Wange. Damit kommt er nicht klar, er fühlt sich entstellt und hässlich und kann sich nicht vorstellen, dass sich jemand zu ihm hingezogen fühlt ... Peter Horn entwirft die Geschichte von zwei Jungen, die beide mit Narben fertig werden müssen - Thomas mit denen auf seiner Seele, Jakob mit der in seinem Gesicht. Für die Zuneigung, die sie füreinander empfinden, entwirft der Autor ehrliche Bilder von großer Zartheit. Indem die beiden Jungen den Mut finden, sich aufeinander vertrauensvoll einzulassen, erleben sie nicht nur Momente ungewohnter Nähe, es gelingt ihnen zudem ein Neuanfang, in dem Angst und Vorurteile keinen Platz mehr haben.
Peter Horn, eigentlich Peter Schnaubelt, wurde 1964 in Krems/Donau in Niederösterreich geboren. Er studierte Geschichte und Anglistik an der Universität Wien. Neben seiner Arbeit als Lehrer und Schulbibliothekar schreibt er Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Von Peter Horn sind mehr als dreißig Bücher schienen, darunter die zwölfbändige Kinderbuchreihe "Florian und die Geisterwelt" (Bastei Verlag) und der Jugendroman "Feuernebel" (Fischer Verlag). Seine Bilderbücher "Weißt du, was ich werden will?" und "Wozu ist ein Papa da?" (beide NordSüd Verlag) wurden in jeweils zwölf Sprachen übersetzt. Im Sommer 2024 erschien eine Neuauflage von "Wozu ist ein Papa da?" mit Illustrationen von Jessica Meserve im NordSüd Verlag, Zürich, und unter dem Titel "The Best Daddy of All" im Frühling darauf bei NorthSouth Books, New York. Unter dem Namen Peter Schnaubelt brachte der Autor die Erzählungen "Licht zwischen Schatten" (Literaturedition NÖ) und das Sachbuch "Magische Momente" heraus, eine Sammlung von Essays als Liebeserklärung an die stärksten Szenen des Kinos.
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