Eigentlich wollte Norbert Riedel seinem Traum und dem Trend der damaligen Zeit folgend, Flugzeuge konstruieren. Doch Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ging es darum, überhaupt eine bezahlte Arbeit zu finden. So musste er sich notgedrungen zuerst mit Motorrädern befassen. Die waren damals wie heute im Wesentlichen Männersache. Er zielte mit seinen ausgesprochen leichten und einfach zu bedienenden Konstruktionen auch auf Frauen, denen er damit imponieren wollte, was ihm jedoch nur leidlich gelang. Auch seine spätere Frau verstand die Botschaft nicht. Er heiratete sie, auf Druck ihrer Eltern, als er sich hauptsächlich mit der Entwicklung eines Flugzeuganlassers befasste und sich damit als Ingenieur einen Namen machte. Norbert Riedel wollte Liebhaber, Ehemann und Familienvater sein. Der Beziehungshimmel zwischen ihm und seiner Frau verdunkelte sich im Laufe der Zeit immer mehr. Die Scheidung stand im Raum, weil sie sich von ihm vernachlässigt fühlte und als Kompensation mehr materielle Unterstützung forderte. Ein Ingenieur hatte wohl bei einer Frau nur eine Chance, wenn er in der Lage war, sie zu ernähren, und in einem solchen Fall war er als Haupternährer der Familie nur mehr oder weniger geduldet. Der Wert eines solchen Mannes zeigt sich leider erst, wenn es zu spät ist. Norbert Riedel verstarb mit knapp 51 Jahren. Seine Frau nahm die Herausforderung nach seinem Tod an, indem sie die Verantwortung für eine Familie und 25 Angestellte übernahm und den Patentprozess um die wichtigste Konstruktion ihres Mannes bewältigte. Steffen Riedel zeichnet das Leben seines Vaters nach, des Ingenieurs, Firmenchefs und Familienvaters, mit Konstruktionsideen, Erschütterungen und Entbehrungen in der Kriegszeit, davor und danach, Start ins Wirtschaftswunder, wirtschaftliche Fehlkalkulation, entgangene Lizenzzahlungen, menschlichen Enttäuschungen, Patentprozesse.
Steffen Riedel, jüngster Sohn des Konstrukteurs, wurde im Jahr 1963 gerade 7 Jahre alt als sein Vater tödlich verunglückte. Er studierte, wie sein Vater, Ingenieurwissenschaft, aber im Bereich Gebäudeenergietechnik. Es ist sein zweites Buch, welches er über seinen Vater veröffentlicht, diesmal mit familiären Hintergrund.
(...)Steffen Riedels neues und weitaus umfangreicheres Buch handelt abermals vom Vater, dem Ingenieur. (...)Er erzählt von Armut und Wohlstand, vom Verlust der Heimat, von Liebe und Leid, von Ehe, Beziehungsdramen und Familie. Und zwar auf eine spannende, manchmal poetische, bisweilen aber auch gnadenlos ehrliche Weise.(...)
Ein Ingenieur ist eben kein Charmeur
Schwäbische Zeitung / Augsburger AllgemeineOktober 2021
(...)Steffen Riedels neues und weitaus umfangreicheres Buch handelt abermals vom Vater, dem Ingenieur.
(...)Er erzählt von Armut und Wohlstand, vom Verlust der Heimat, von Liebe und Leid, von Ehe, Beziehungsdramen und Familie. Und zwar auf eine spannende, manchmal poetische, bisweilen aber auch gnadenlos ehrliche Weise.(...)