Am Tag, an dem das letzte im Ruhrgebiet geförderte Stück Kohle feierlich an den Bundespräsidenten überreicht wurde, wurde bekannt, dass in Karvina mindestens 13 Bergleute bei einer Methangasexplosion in 800 m Tiefe ums Leben gekommen sind. Während in Deutschland Unglücke dieser Art wohl Geschichte sind, wird im Osten Tschechiens, im Gebiet um Ostrava an der polnischen Grenze, weiterhin Steinkohle gefördert und auch nach Deutschland exportiert. Wie im Ruhrgebiet hat auch in Ostrava der Bergbau eine lange Tradition, doch ist die Geschichte und auch die Gegenwart dieser Region, die nur 800 km vom Ruhrgebiet entfernt liegt, bei uns kaum bekannt. Das vorliegende Werk will ein Bild der Hauptstadt dieses Reviers zeigen und die historischen und sozialen Einflüsse nachzeichnen, die Ostrava geprägt haben. Die Zeitspanne reicht dabei von der Industrialisierung im Habsburgerreich über den Aufschwung während der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei nach 1918 und der kommunistischen Ära bis zur postindustriellen Zeit heute.
Studium der Sozial- und Literaturwissenschaften an den Universitäten München, Bamberg und Erlangen-Nürnberg, Staatsexamen, M.A., Dr. phil., arbeitet als Sozialwissenschaftler und Dozent, seit 2010 mehrere Studienaufenthalte in Tschechien.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.