Sprache ist in den Schulen eines der wichtigsten und häufigsten genutzten Medien. Sie dient zur Verständigung, ist ein Instrument der Teilhabe und Ausdrucksmittel vieler Individuen, gleichzeitig aber auch ein Instrument der Gewalt. Die linguistische Disziplin Pragmalinguistik untersucht die menschliche Sprache als Form menschlichen Handelns und analysiert, wie ein Sprechakt vollzogen wird. Mittels der von Brown und Levinson aufgestellten Höflichkeitstheorie kann die gesprochene Sprache in ihrer Wirkung auf die sprechende und hörende Person untersucht werden. Innerhalb dieser Studie wird die Forschungsfrage "Wie gestaltet sich die Sprache der Schüler*innen im Raum Klassenraum und Raum Pausenhof hinsichtlich der pragmalinguistischen Theorie des Gesichtsbedrohenden Aktes?" untersucht. Hierfür wird eine qualitative Beobachtung durchgeführt um folglich die gesprochene Sprache der Schüler*innen in den unterschiedlich sozialen Räumen zu analysieren. Mittels einer vorangehenden pragmalinguistischen Analyse wird der Untersuchungsgegenstand auf Basis der Höflichkeitstheorie kategorisiert und unter Verwendung der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Hierbei werden die Strategien der Gesichtsbedrohung aufgezeigt, analysiert und in einer quantitativen Häufigkeitsanalyse zusammengeführt. Dabei wird herausgefunden, dass sich die gesprochene Sprache innerhalb der Räume Klassenraum und Pausenhof hinsichtlich der Strategien der Gesichtsbedrohenden Akte unterscheiden. Grundsätzlich werden auf dem Pausenhof deutlich mehr Gesichtsbedrohende Akte ausgedrückt, als im Klassenraum. Als weiteres wichtiges Ergebnis wird festgestellt, das im Pausenhof häufiger das negative Gesicht und im Klassenraum häufiger das positive Gesicht bedroht wird. Dabei wird auf dem Pausenhof mittels gesprochener Sprache die Handlungsfreiheit der Schüler*innen eingeschränkt, während im Klassenraum häufiger die Bedürfnisse der Schüler*innen übergangen werden. Zum Schluss kann also festgestellt werden, dass die verwendete Sprache deutlich mit dem sozialen Raum zusammenhängt und sich die Regeln dessen auf das sprachliche Mittel signifikant auswirken.
Fabienne Most (geb. 1997) hat den Bachelor of Education für Grundschullehramt an der Universität in Koblenz begonnen und ist zum Ende des Bachelors an die Universität RPTU Landau gewechselt, um ihr Studium dort für das Lehramt für Förderschulen fortzusetzen. Sie studierte die Fächer Germanistik und Philosophie und später die Förderschwerpunkte Lernen und Sozial-Emotionale Entwicklung. Im Winter 2023 schloss sie den Master of Education ab und wurde dann drei Semester an der RPTU Landau als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, bevor sie weiter in den Vorbereitungsdienst für das Förderschullehramt in Rheinland-Pfalz startete. Diesen absolviert sie zurzeit mit ihrer zum Schulhund ausgebildeten Hündin an einer Schwerpunkt-Realschule Plus.
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.