Standortprobleme sind so komplex, dass sie allein mit sektoralen Vorgehensweisen nicht gelöst werden können. Es braucht einen Abstimmungsprozess, in dem sich Ämter, Bürger, gesellschaftliche Gruppen und Vertreter der Wirtschaft auf gemeinsame Ziele verständigen. Die heutige Stadtgesellschaft fordert Mitsprache ein. Aufgrund der zunehmenden Mobilität von Unternehmen, Arbeitnehmern und Konsumenten enden die funktionalen Verflechtungsbeziehungen nicht an politisch administrativen Gemeinde- oder Kreisgrenzen. Immer mehr Menschen ziehen in urbane Ballungsräume. Die Stadt ist mehr als Wohn- und Arbeitsstätte: sie ist Lebensmittelpunkt und schafft Erlebnisräume. Städte sind Orte der Identifikation, in einer globalisierten Welt ist die Stadt „neuer Anker der Identität und schafft Sinn“. Metropolregionen sind Knotenpunkte innerhalb vernetzter Güter- und Personenströme. Die große Ausstrahlung derartiger Knotenpunkte macht sich in Form intensiver Stadt-Umland-Beziehungen und Pendlerströme bemerkbar. „Wer einen Film beurteilen will, darf sich nicht auf Standfotos beschränken. Er muss die laufenden Bilder betrachten“. In unüberschaubaren und komplexen Situation muss ein Akteur nicht immer handeln, um als Handelnder zu gelten, nicht immer entscheiden, um als Entscheider zu gelten. Wichtig in komplexen Situationen ist der Umgang mit Instabilitäten, „jenen Unstetigkeitsstellen und Sprüngen im Verhaltensmuster von unüberschaubaren Systemen“. Gebraucht wird ein geschärftes Sensorium für die Tragfähigkeit des Untergrunds, auf dem man sich bewegt. Akteure sind hierfür auf entsprechende Techniken, Instrumente und Verfahrensweisen angewiesen.
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