Leise Grotesken ohne Finale - das utopische Unterwegssein in René Sommers Poesie erkürt weder Vorausahnendes noch Gewesenes, sinniert sich als ein Gehen, jenseits raumzeitlicher Barrieren, in einer unvermittelten und doch sich narrativ spiegelnden Präsenz. Nuancierte Resonanzen zwischen einer Weite von beseelten Einfällen und einer pittoresken Künstlichkeit implizieren ein leichtfüssiges Verweilen in interessierter Unbefangenheit, deren munter spielerischen Affinitäten letztlich kein inszeniertes Diktum in die Quere zu kommen vermag. Wie Comic oder eine Kunst der diskreten Absurdität kommen die Gedichte dieses Bandes schier und offenkundig daher, disponieren sich über wesenhafte Assoziierungen von Besonderheiten und Eigentümlichkeiten, die an Träume erinnern, welche das Leben in einer einzigen Nacht fühlbar erwischen, uns immer wieder im selben Masse von befremdenden Fimmeln befreien, wie wir zunehmend in Musse und bestenfalls glücklich verwildern - im bunten Wirrwarr wechselnder Sphären, als hätte sie der Wind hergetragen.
René Sommer, geboren 1954 in Rheinfelden, ist Dichter, Schriftsteller und Mitglied des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS). Er lebt mit seiner Frau, der Künstlerin Erika Koller im Atelier Waldhaus am Waldrand über Liesberg und im Atelier in der Faubourg de France in Porrentruy. Das Werk, zu welchem auch zwei Sachbücher über Kinderträume gehören, ist mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet worden.
artfactory ib-lyric.ch (Hrsg.)
ib-lyric begleitet das literarische Werkschaffen des Autors seit 1997 und editiert kontinuierlich Veröffentlichungen auf diversen Trägermedien.
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