In der "edition phoenix" erscheinen Bücher, die 1933 den Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind und seither in Deutschland nicht wieder gedruckt wurden. Durch eine Neuauflage werden diese Werke nun nach mehr als 80 Jahren Vergessenheit wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
"Vorbestraft" erzählt die tragische Geschichte eines entlassenen Häftlings, dem es – obgleich er sich aufrichtig bemüht – durch Behördenwillkür und die allgegenwärtigen Vorurteile bei der Arbeitssuche unmöglich gemacht wird, im Leben in Freiheit wieder Fuß zu fassen.
»Hirschs literarische Figuren scheitern an den sozialen Gegebenheiten einer Gemeinschaft, deren enge bürgerliche Schranken einer Entfaltung des Individuums keinen Raum mehr geben.« (Kerstin Schoor)
Der Journalist und Schriftsteller Leo Hirsch (1903 – 1943) verfasste im Berlin der 1920er Jahre zahlreiche Aufsätze, Kritiken und Prosatexte. Seine Arbeiten sind geprägt von humanistischen und sozialkritischen Motiven und lassen eine tiefe Skepsis angesichts der wachsenden gesellschaftlichen Radikalisierung erkennen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten avancierte Hirsch zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im unterdrückten jüdischen kulturellen Leben Berlins. Er starb an den Folgen von Zwangsarbeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Leo Hirschs Werk ebenso in Vergessenheit wie der Autor selbst.
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