Der Überlieferung nach soll Han Shan ein querköpfiger und bettelarmer Mann im China der Tang- Dynastie (um 800 n.Chr.) gewesen sein und als Einsiedler im Tiantai-Gebirge gelebt haben. Seine gut dreihundert Gedichte soll er auf Felswände, Mauern und Baumstämme geschrieben haben. Han Shan - Kalter Berg - steht symbolisch gleichermaßen für den Dichter; den Ort, an dem er lebte, wie für seine geistige Verfassung. In Han Shans Dichtung erscheinen die lebendigen Umrisse einer Persönlichkeit, deren Eigenart und Entwicklung in den Gedichten präzisen Ausdruck findet: Armut und Sorgen, die Abkehr von Familie und Heimat, der Rückzug in die Einsamkeit des Gebirges, wo er Wind und Wetter und sich selbst ausgesetzt ist - intensive Beschäftigung mit taoistischen wie buddhistischen Lehren, vor allem aber die Erfahrungen eines nach Erleuchtung Suchenden zwischen Euphorie und Abgeklärtheit einerseits - und Mutlosigkeit und Verzweiflung andererseits. In seinem Denken durchdringen sich taoistisches und buddhistisches Gedankengut, der -Weg- das Tao verschmilzt mit dem buddhistischen Pfad der Erleuchtung. Han Shan gelingt im Gedicht das bildhafte Verschmelzen von Geist und Natur - auf die erstaunlichste Weise hohe Kunst mit verblüffender Schlichtheit und Direktheit verbindend.
Christoph M. Plum (*1960), war in seinem Berufsleben Architekt, Admin und Ausstellungslogistiker. Mehr und weniger unentgeltlich macht er Kunst, organisiert Ausstellungen und schreibt und übersetzt für sich und andere.
Han Shan
Han Shan, chinesischer Dichter in der Tang-Dynastie, um 800 n. Chr., der im Tien Tai Gebirge lebte und schrieb.
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