Weltkirche und Weltfriede

Weltkirche und Weltfriede

Katholische Gedanken zum Kriegs- und Friedensproblem

Franziskus Maria Stratmann O.P. , Thomas Nauerth (Hrsg.)

Band 5: Kirche & Weltkrieg

Spiritualität & Esoterik

ePUB

1,1 MB

DRM: Wasserzeichen

ISBN-13: 9783753432137

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 08.03.2021

Sprache: Deutsch

Schlagworte: Friedensbund deutscher Katholiken, Franziskus Maria Stratmann, Christliche Pazifismus, Katholische Weltkirche, Pazifismus in Weimarer Republik

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Zu Beginn des 1. Weltkrieges beteiligte sich Pater Franziskus Maria Stratmann (1883-1971) noch an der theologischen Textproduktion zur Stärkung des Kampfgeistes. Ein Soldat, der im militärischen Gemetzel nichts Segensreiches entdecken kann, schickt ihm als Antwort einen wütenden Protestbrief. Der Dominikaner wird nachdenklich und kehrt um zur pazifistischen Sicht der frühen Kirche: "Der Christ steht mehr über als in dem Staate, jedenfalls hängt sein Herz nicht an staatlichem und militärischem Glanz. So dachten sie alle, die von nationaler Beschränktheit noch nicht verkümmerten Christen der ersten Epoche." Das hier neu edierte Werk "Weltkirche und Weltfriede" (1924) erweist Stratmann als den zentralen Theoretiker der frühen katholischen Friedensbewegung in Deutschland: "Mit dem Kampf gegen den Krieg verhält es sich genau wie mit dem Kampf gegen die Sünde, Krankheit und soziale Mißstände: es ist Pflicht, das menschenmögliche Maß von Widerstand gegen sie aufzubieten." Der Autor zeigt schon in der Weimarer Zeit auf, dass jeder moderne Krieg de facto mit den strengen Kriterien der kirchlichen Lehrtradition nicht vereinbar ist. Seine Bemerkungen über Mahatma Gandhi eröffnen zudem einen neuen Horizont: "Daß die gewaltlose Methode als solche dem Geiste Christi mehr entspricht als die gewaltsame, kann nicht bestritten werden." Nach dem "Menschenschlachthaus 1914-1918" wäre ein Lernprozess der ganzen Kirche möglich gewesen: "Der Geist des Christentums und der Geist des Krieges vertragen sich wie Feuer und Wasser."

Kirche & Weltkrieg - Band 5
Franziskus Maria Stratmann O.P.

Franziskus Maria Stratmann O.P.

Franziskus Maria Stratmann OP (bürgerlich: Johannes Stratmann), katholischer Priester, Theologe und Publizist, Mitglied des Dominikanerordens, geb. 8.09.1883 in Solingen, gest. 13.05.1971 in Hochdahl. - 1905 zunächst Studium in Lausanne (Jura), dann Eintritt in den Dominikanerorden, 1906-1913 Theologiestudium, erste Tätigkeit als Lehrer am Kolleg in Vechta, 1914 Wechsel nach Berlin als Studentenpfarrer, nach Kriegsausbruch stellvertretender Divisionspfarrer in Berlin. Im Weltkrieg erlebt er eine 'zweite Bekehrung', er wird zum überzeugten Kriegsgegner und Mitglied im "Friedensbund Deutscher Katholiken" (FDK). Seit dem Buch "Weltkirche und Weltfriede" gilt er als der Theoretiker der Katholischen Friedensbewegung; regelmäßige Aufsätze in der "Katholischen Friedenswarte" und im "Friedenskämpfer". 1930 Mitgründung der "Arbeitsgemeinschaft der Konfessionen für den Frieden". Er warnt früh und sehr entschieden vor dem Nazismus und wird nach schriftlichen Protest gegen die Aufhebung des "Friedensbundes" 1933 verhaftet. Der Orden erreicht die Freilassung. Von 1933 bis 38 Tätigkeit als Seelsorger in Rom, 1938 wechselt er ins Dominikanerkloster Venlo, entgeht der Verhaftung nach dem deutschen Einmarsch 1940 nur durch Zufall, überlebt versteckt im Dominikanerinnenkloster Betanien in Lint bei Antwerpen. - 1947 Rückkehr in das Dominikanerkloster Sankt Albert in Walberberg bei Bonn, Mitgründung der Pax Christi Bewegung, eine Wiederbelebung des FDK scheitert. In den 1950er Jahren im Orden und in der Gesellschaft aufgrund seines friedenspolitischen Engagements isoliert, findet F.M. Stratmann Anschluss an den Internationalen Versöhnungsbund (Katholische Arbeitsgemeinschaft). Breite publizistische Tätigkeit; Buchveröffentlichungen u.a.: Regina Pacis. Eine Lehre vom Frieden (1927); Krieg und Christentum heute (1950); Die Heiligen und der Staat (fünf Bände, 1949-1958); In der Verbannung. Tagebuchblätter 1940-1947 (1962); Gaben und Aufgaben. Über die religiöse Bedeutung der Sieben Gaben des Heiligen Geistes (1962).

Thomas Nauerth

Thomas Nauerth (Hrsg.)

Thomas Nauerth, Dr. theol. habil., geb. 1961, katholischer Theologe, Promotion 1996 ("Untersuchungen zur Komposition der Jakoberzählungen. Auf der Suche nach der Endgestalt des Genesisbuches"), Habilitation 1998 ("Fabelnd Denken Lernen. Konturen biblischer Didaktik am Beispiel Kinderbibel"), seit 2015 apl. Prof. für Religionspädagogik am Institut für Katholische Theologie Universität Osnabrück, Mitglied im Internationalen Versöhnungsbund/Deutscher Zweig, Redakteur der Homepage www.friedenstheologie.de und www.bibelunddidaktik.uni-osnabrueck.de. Mitarbeit im Ökumenischen Institut für Friedenstheologie. - Herausgeber des Sammelbandes "Was ist Friedenstheologie? Ein Lesebuch" (2020).

Theologische Zeitschriften

Januar 2022

(...)Stratmann stellt in seiner Vorrede fest, es
fehle „eine eingehende katholische Darstellung der pazifistischen Gedankenwelt“(32). Entstehungskontext sind die
erschütternden Erfahrungen des Ersten
Weltkrieges, mit Zeitzeugenberichten
belegt, und seine maßgebliche Rolle im
„Friedensbund deutscher Katholiken“.(...)

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