Da fliegt einer, nach mehr als 70 Jahren, noch einmal zurück. In das zerbombte, zertrümmerte und verwüstete Deutschland. Er schildert, wie er selbst und seine Familie betroffen waren durch Flucht, Hunger und lebensbedrohliche Krankheit. Für eine mögliche Adoption reist er im Alter von fünf Jahren nach England, wo er 14 Monate bleibt. Von dort schreibt er seinen ersten Brief an seinen Vater: »Dear Daddy, I saw wild ducks.« Es wird das Leitmotiv seines Lebens: Trotz aller Verletzungen das Fliegen zu lernen. Er zeigt diese Verletzungen eindringlich auf: An der Armut im Hamburger Behelfsheim, an den prügelnden Pädagogen, an der eigenen Verwahrlosung, am pietistischen Internat, an der schaurigen Einsamkeit in der Reifezeit. Er zeigt aber auch das Heilende: Wie z.B. Literatur jene Gegenwelt schaffen kann, in der das Fliegen wieder möglich wird. Sein allmählich reifender Entschluss Theologie zu studieren, macht neugierig darauf, was dieser spätere »Landpfarrer« in weiteren Bänden über seinen Lebensflug zu berichten hat.
Jörn Wilhelm wurde 1944 in Waren am Müritzsee geboren. Nach der Flucht wechselnde Standorte, dann bis zum Abitur 1964 Wohnort in Hamburg. Studium der Theologie in Erlangen und Heidelberg. 1969 Vikar in Ludwigshafen-Oggersheim. 1972 bis 1989 Landpfarrer in Göllheim. Danach 10 Jahre Schulpfarrer an der Berufsschule Kaiserslautern. Bis zur Pensionierung 2010 wieder Landpfarrer in Imsbach. Sein Ruhesitz ist in Steinbach am Donnersberg. Hier schrieb er zwei Erinnerungsbücher, ebenfalls bei Books on Demand erschienen: "Wildenten sah ich fliegen" (2016) und "Mit ausgebreiteten Flügeln" (2017).
(...) Ein Zeitzeugnis und mehr als das. Aus dem Fundus großer Belesenheit schöpfend, gibt Wilhelm, der heute in Steinbach lebt, manchen Szenen literarische Abrundungen, verdeutlicht zugleich an Autoren der Zeit wie Thomas Wolfe oder Alber Camus, was ihn damals beschäftigt hat.(...)
Rezension
Pfälzisches Pfarrerblatt
April 2016
(...)Wenn Jörn Wilhelm über E.T.A. Hoffmann oder Thomas Wolfe schreibt, liest sich seine Biografie wie eine Einführung in die Literaturgeschichte unter bildungssozialisatorischer Perspektive, und man bekommt Lust, eigene Erfahrungen damit zu vergleichen.(...)
Wildenten und der Kurs des Lebens
RheinpfalzApril 2016
(...) Ein Zeitzeugnis und mehr als das. Aus dem Fundus großer Belesenheit schöpfend, gibt Wilhelm, der heute in Steinbach lebt, manchen Szenen literarische Abrundungen, verdeutlicht zugleich an Autoren der Zeit wie Thomas Wolfe oder Alber Camus, was ihn damals beschäftigt hat.(...)
Rezension
Pfälzisches PfarrerblattApril 2016
(...)Wenn Jörn Wilhelm über E.T.A. Hoffmann oder Thomas Wolfe schreibt, liest sich seine Biografie wie eine Einführung in die Literaturgeschichte unter bildungssozialisatorischer Perspektive, und man bekommt Lust, eigene Erfahrungen damit zu vergleichen.(...)