Wir alle benötigen und verbrauchen Arzneimittel in grosser Vielfalt, im vorgerückten Alter meist täglich. Dabei erwarten wir, dass das Arzneimittel wirksam ist zur Behandlung unseres Gesundheitsproblems und dass es sicher ist, also keine Nebenwirkungen verursacht, welche den Verbrauch einschränken oder gar verhindern könnten.
Es scheint sich indessen auf Seiten der Verbraucher / Patienten niemand dafür zu interessieren, welche Schwierigkeiten sich bei der medizinischen und der rechtlichen Beurteilung dieser beiden zentralen Eigenschaften von Arzneimitteln stellen: Dabei ist schon die medizinische Beurteilung von Wirksamkeit und Nebenwirkungen durch medizinische Fachleute methodisch und praktisch schwierig: Zwar scheinen sich ab 1995 klinische Prüfungen nach dem Modell der sog. Randomized controlled trials (RCTs) zum "Goldstandard" entwickelt zu haben. Aber wie viel schwieriger muss die verbindliche rechtliche Beurteilung von Streitigkeiten um diese beiden zentralen Eigenschaften Wirksamkeit und Sicherheit für die Gerichte sein, welche nicht über eigene medizinische Kenntnisse verfügen? Muß sich die rechtliche Beurteilung auf eine blosse "Plausibilitäts-Kontrolle" von externen medizinischen Gutachten beschränken ? Existiert auch bei der rechtlichen Beurteilung von Arzneimitteln ein methodischer "Goldstandard" ?
Diesen methodischen und praktischen Schwierigkeiten geht der Band 2 anhand von Fallstudien aus den Jahren 2000 bis 2023 zu den beiden Themenkreisen der Beurteilung der Wirksamkeit bei Patenten für Arzneimittel und bei der zivilrechtlichen Haftung für Nebenwirkungen von Arzneimitteln nach.
Dabei wird versucht, beim Leser bei aller Kritik einzelner Gerichtsurteile auch Verständnis für die schwierige Aufgabe der Rechtsprechung zu wecken.
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